Sonntag, 10. April 2016

Private Samenspende

Zunächst klingt private Spende irgendwie ein wenig merkwürdig, aber bisher ist mir auch kein besseres Wort eingefallen und es handelt sich wirklich um eine Privatperson. Es gibt zwei große Unterschiede bei einer Spende, zum einen gibt es die anonyme und die offene (nicht-anonyme) Spende. Wie der Name schon sagt, bleibt der Spender bei der anonymen Spender wirklich Unbekannt und das Kind soll auch keine Möglichkeit haben ihn kennenzulernen. Bei der offenen Samenspende kennt man den Mann (zumindest ein wenig) und dieser ist auch meistens bereit Kontakt mit dem Kind aufzunehmen. 
Für mich war von Anfang klar, dass ich nur einen offenen Spender möchte. 





Wie findet man Frau einen Spender?

Es gibt Frauen, die in ihrem Freundes- und Bekanntenkreis herum fragen bzw. sich vorsichtig an das Thema Kinderwunsch heran tasten um heraus zu finden, welcher Mann denn prinzipiell bereit wäre auch Vater zu werden. Ich denke aber, dass dies eine große Belastung für eine Freundschaft sein kann und hier sind mit Sicherheit Absprachen von großer Bedeutung.



Eine weitere Variante ist das Internet. Ja es gibt spezielle Seiten um einen geeigneten Spender zu finden. Hier gibt es Unterschiede ob man nur einen Spender möchte oder man sich eine Co-Elternschaft vorstellen kann.
Dabei suchen sich Gleichgesinnte um gemeinsam ein Kind zu bekommen, aber keine Partnerschaft einzugehen. Bei einer Co-Elternschaft sind meistens beide Elternteile, mehr oder weniger, an der Erziehung des Kindes beteiligt. Das kann sicher Vorteile haben, denn man kann die Verantwortung teilen, aber um so eine große Verantwortung teilen zu können, muss man sich doch sehr gut kennen, finde ich zumindest. Meiner Meinung nach sollte man in einer Erziehung zumindest ansatzweise die gleichen Ansichten haben. Ich denke eine Co-Elternschaft kann funktionieren, aber man braucht Zeit um sich kennenzulernen und zu sehen ob man wirklich gemeinsam ein Kind haben möchte.





Es gibt aber auch Seiten auf denen man reine Spender kennenlernen kann. Der Aufbau ist ähnlich wie bei Datingportalen. Man kann auswählen auf was man Wert legt: Alter, Größe, Haarfarbe, Wohnort usw. Es sind schon einige merkwürdige Exemplare unterwegs. Viele Männer sind nur auf der Suche nach Sex oder wollen eine feste Partnerschaft. Ich war hauptsächlich auf http://www.wunschkind4you.com/ unterwegs und habe dort mit vielen Männern geschrieben.





Auf was achtet man bei der Auswahl?

Zu Beginn war ich noch nicht sonderlich wählerisch. Ich finde eine gewisse Sympathie muss da sein und auch wenn es oberflächlich klingt, sind viele Männer schon raus gefallen, weil sie mir optisch nicht gefallen haben oder mir zu alt waren. Aber da werde ich nochmal genauer darauf, wenn ich von meinem Weg erzähle.

Also ich würde ein wenig auf das Alter achten, Männer Ende 40 könnten mein Vater sein. Aussehen bleibt einem immer selbst überlassen.

Mir war wichtig, dass die Entfernung nicht zu groß ist, also dass es so etwa 250 km sind. Ich hatte auch viele Anfragen aus Berlin oder sogar aus Holland, aber der Eisprung lässt sich nicht immer auf einen Tag eingrenzen und da müssen die Spender ein wenig flexibel sein. Mir war das mit der zu großen Entfernung dann zu unsicher.

Wirklich wichtig finde das Gesundheitsattest. Ich würde nur einen Spender nehmen, der auch einen aktuellen HIV-Test hat. Ja ich weiß, dass ein Restrisiko bleibt, denn HIV kann man frühstens drei Monate nach dem letzten Geschlechtsverkehr testen. Trotz allem, weigert sich der Spender oder verhält sich komisch in Bezug auf einen Test würde ich einen anderen Spender wählen.

Ein Treffen vorab, am Besten an einem öffentliche Platz, finde ich immer ganz gut. Denn auch wenn man schriftlichen Kontakt hatte oder telefoniert hat, ist doch der persönliche Kontakt nochmal ein anderer und es können die eigenen Wünsche nochmal verdeutlicht werden.



Wo trifft man sich?

Das ist natürlich abhängig davon wie man es gerne hätte. Es gibt die Möglichkeit sich im Hotel zu treffen, da ist es ein Stück weit anonymer. Die meisten Frauen treffen sich nach dem Kennenlernen zu Hause mit dem Spender. Da fühlt man sich meistens wohler und kann im Anschluss noch etwas liegen bleiben.



Und wie läuft das ab?

Entweder ganz klassisch mit Geschlechtsverkehr für diejenigen die das wünschen. Es gibt Männer, die behaupten davon würde man schneller schwanger werden, aber das muss jeder selbst wissen. Wenn das Beide wollen, ist ja auch nichts schlimmes daran und wenn man eh Single ist, ist es vielleicht auch eine nette Abwechslung ;-)

Dann gibt es noch die sogenannte Becher-Methode, dabei ejakuliert der Spender in einen Becher. Das Sperma wird mittels einer Spritze aufgezogen und direkt vor den Muttermund gespritzt (Insemination). Manche sagen danach sollte die Frau noch etwas liegen bleiben, andere meinen das sei egal. Ich habe auch schon gehört, dass Frauen das Sperma in einer Inseminationskappe oder Menstruationstasse direkt vor den Muttermund gesetzt haben.




Was sind die Vor-und Nachteile eines privaten Spenders?

Für mich sind die großen Vorteile, dass man den Spender persönlich kennt und auswählen kann (natürlich nur bei der offenen Spende). Dadurch entsteht doch eine andere Bindung. Die private Samenspende ist eine sehr günstige Möglichkeit. Manche Spender nehmen gar kein Geld, manche nur Fahrtkosten und wieder andere möchten pro Spende einen bestimmten Betrag. Meistens ist der Spender recht flexibel und kann häufig noch am gleichen Tag spenden. 
Ein sehr großer Vorteil finde ich, dass das Kind relativ früh Kontakt zu seinem Erzeuger aufnehmen kann. Wenn Fragen nach dem Vater kommen, hat man die Möglichkeit sich mit dem Spender zu treffen. Wie oft diese Treffen letztendlich stattfinden, kann man sicher nicht von Beginn an festlegen und auch nicht wie groß das Interesse des Kindes an seinem leiblichen Vater sein wird.


Die Nachteile liegen definitiv darin, dass es eine gewisse Abhängigkeit vom Spender gibt und man ihm großes Vertrauen entgegen bringt. Allerdings muss der Spender auch der Frau vertrauen. Denn sie könnte ihn auf Unterhalt verklagen und er das Sorgerecht für das Kind einfordern. Die Suche nach einem passenden Spender kostet viel Zeit und man darf sich nicht von den Spinnern unterkriegen lassen.






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