Für mich war
von Anfang klar, dass ich nur einen offenen Spender möchte.
Wie
findet man Frau einen Spender?
Es
gibt Frauen, die in ihrem Freundes- und Bekanntenkreis herum fragen
bzw. sich vorsichtig an das Thema Kinderwunsch heran tasten um heraus
zu finden, welcher Mann denn prinzipiell bereit wäre auch Vater zu
werden. Ich denke aber, dass dies eine große Belastung für eine
Freundschaft sein kann und hier sind mit Sicherheit Absprachen von
großer Bedeutung.
Eine
weitere Variante ist das Internet. Ja es gibt spezielle Seiten um
einen geeigneten Spender zu finden. Hier gibt es Unterschiede ob man
nur einen Spender möchte oder man sich eine Co-Elternschaft
vorstellen kann.
Dabei suchen sich Gleichgesinnte um gemeinsam ein
Kind zu bekommen, aber keine Partnerschaft einzugehen. Bei einer
Co-Elternschaft sind meistens beide Elternteile, mehr oder weniger,
an der Erziehung des Kindes beteiligt. Das kann sicher Vorteile
haben, denn man kann die Verantwortung teilen, aber um so eine große
Verantwortung teilen zu können, muss man sich doch sehr gut kennen,
finde ich zumindest. Meiner Meinung nach sollte man in einer
Erziehung zumindest ansatzweise die gleichen Ansichten haben. Ich
denke eine Co-Elternschaft kann funktionieren, aber man braucht Zeit
um sich kennenzulernen und zu sehen ob man wirklich gemeinsam ein
Kind haben möchte.
Es
gibt aber auch Seiten auf denen man reine Spender kennenlernen kann.
Der Aufbau ist ähnlich wie bei Datingportalen. Man kann auswählen
auf was man Wert legt: Alter, Größe, Haarfarbe, Wohnort usw. Es
sind schon einige merkwürdige Exemplare unterwegs. Viele Männer
sind nur auf der Suche nach Sex oder wollen eine feste Partnerschaft.
Ich war hauptsächlich auf http://www.wunschkind4you.com/
unterwegs und habe dort mit vielen Männern geschrieben.
Auf
was achtet man bei der Auswahl?
Zu
Beginn war ich noch nicht sonderlich wählerisch. Ich finde eine
gewisse Sympathie muss da sein und auch wenn es oberflächlich
klingt, sind viele Männer schon raus gefallen, weil sie mir optisch
nicht gefallen haben oder mir zu alt waren. Aber da werde ich nochmal
genauer darauf, wenn ich von meinem Weg erzähle.
Also
ich würde ein wenig auf das Alter achten, Männer Ende 40 könnten
mein Vater sein. Aussehen bleibt einem immer selbst überlassen.
Mir
war wichtig, dass die Entfernung nicht zu groß ist, also dass es so
etwa 250 km sind. Ich hatte auch viele Anfragen aus Berlin oder sogar
aus Holland, aber der Eisprung lässt sich nicht immer auf einen Tag
eingrenzen und da müssen die Spender ein wenig flexibel sein. Mir
war das mit der zu großen Entfernung dann zu unsicher.
Wirklich
wichtig finde das Gesundheitsattest. Ich würde nur einen Spender
nehmen, der auch einen aktuellen HIV-Test hat. Ja ich weiß, dass ein
Restrisiko bleibt, denn HIV kann man frühstens drei Monate nach dem
letzten Geschlechtsverkehr testen. Trotz allem, weigert sich der
Spender oder verhält sich komisch in Bezug auf einen Test würde ich
einen anderen Spender wählen.
Ein
Treffen vorab, am Besten an einem öffentliche Platz, finde ich immer
ganz gut. Denn auch wenn man schriftlichen Kontakt hatte oder
telefoniert hat, ist doch der persönliche Kontakt nochmal ein
anderer und es können die eigenen Wünsche nochmal verdeutlicht
werden.
Wo
trifft man sich?
Das
ist natürlich abhängig davon wie man es gerne hätte. Es gibt die
Möglichkeit sich im Hotel zu treffen, da ist es ein Stück weit
anonymer. Die meisten Frauen treffen sich nach dem Kennenlernen zu
Hause mit dem Spender. Da fühlt man sich meistens wohler und kann im
Anschluss noch etwas liegen bleiben.
Und
wie läuft das ab?
Entweder
ganz klassisch mit Geschlechtsverkehr für diejenigen die das
wünschen. Es gibt Männer, die behaupten davon würde man schneller
schwanger werden, aber das muss jeder selbst wissen. Wenn das Beide
wollen, ist ja auch nichts schlimmes daran und wenn man eh Single
ist, ist es vielleicht auch eine nette Abwechslung ;-)
Dann
gibt es noch die sogenannte Becher-Methode, dabei ejakuliert der
Spender in einen Becher. Das Sperma wird mittels einer Spritze
aufgezogen und direkt vor den Muttermund gespritzt (Insemination).
Manche sagen danach sollte die Frau noch etwas liegen bleiben, andere
meinen das sei egal. Ich habe auch schon gehört, dass Frauen das
Sperma in einer Inseminationskappe oder Menstruationstasse direkt vor
den Muttermund gesetzt haben.
Was
sind die Vor-und Nachteile eines privaten Spenders?
Für
mich sind die großen Vorteile, dass man den Spender persönlich
kennt und auswählen kann (natürlich nur bei der offenen Spende).
Dadurch entsteht doch eine andere Bindung. Die private Samenspende
ist eine sehr günstige Möglichkeit. Manche Spender nehmen gar kein
Geld, manche nur Fahrtkosten und wieder andere möchten pro Spende
einen bestimmten Betrag. Meistens ist der Spender recht flexibel und
kann häufig noch am gleichen Tag spenden.
Ein sehr großer Vorteil
finde ich, dass das Kind relativ früh Kontakt zu seinem Erzeuger
aufnehmen kann. Wenn Fragen nach dem Vater kommen, hat man die
Möglichkeit sich mit dem Spender zu treffen. Wie oft diese Treffen
letztendlich stattfinden, kann man sicher nicht von Beginn an
festlegen und auch nicht wie groß das Interesse des Kindes an seinem
leiblichen Vater sein wird.
Die
Nachteile liegen definitiv darin, dass es eine gewisse Abhängigkeit
vom Spender gibt und man ihm großes Vertrauen entgegen bringt.
Allerdings muss der Spender auch der Frau vertrauen. Denn sie könnte
ihn auf Unterhalt verklagen und er das Sorgerecht für das Kind
einfordern. Die Suche nach einem passenden Spender kostet viel Zeit
und man darf sich nicht von den Spinnern unterkriegen lassen.
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