Samstag, 30. April 2016

NFP und Co.

Seit über einem Jahr mache ich nun NFP, natürliche Familienplanung. In dieser Zeit habe ich meinen Körper noch besser kennengelernt. Bei dieser Methode misst man jeden Morgen seine Basaltemperatur (Temperatur beim Aufwachen und vor dem Aufstehen) und beobachtet den Zervixschleim oder den Muttermund.
Das klingt zu Beginn alles sehr kompliziert, aber ich habe mich sehr schnell daran gewöhnt und finde es wirklich toll. Manche Paare nutzen es zur Verhütung um keine Hormone nehmen zu müssen, aber viele nutzen es auch um schwanger zu werden, denn dank des Zervixschleims lässt sich sehr gut bestimmen, wann die fruchtbaren Tage sind. Es ist auf jeden Fall sehr interessant. Auch bei langen oder unregelmäßigen Zyklen lässt sich NFP wunderbar anwenden.

Dies war mein 5. Zyklus. Die Hochlage sollte mindestens 10 Tage lang sein, damit sich ein befruchtetes Ei gut einnisten kann. Der Eisprung findet rund um die 1. höhere Messung (1. hM) statt. Durch den Temperaturanstieg kann man mit ziemlicher Sicherheit sagen, dass es einen Eisprung gegeben hat. Der lila Balken zeigt an, dass man an diesem Tag zu 99% schwanger ist, weil dann die Hochlage 19 Tage beträgt.


Zusätzlich zu NFP nutze ich noch andere Hilfsmittel. Manche schwören auf Ovulationstests, die den LH-Anstieg anzeigen. Ich halte nicht so viel davon, da die bei mir meistens nichts angezeigt haben.
Ich unterstütze meinen Körper mit Homöopathie. Diese Seite habe ich im Internet gefunden http://kiwu.winnirixi.de/homoeopathie.html und finde die sehr übersichtlich.
Ich selbst habe bisher Frauenmanteltee getrunken, der meine Schmierblutungen deutlich reduziert hat. Einige Monate habe ich den Tee nicht mehr getrunken und da nahmen die Zwischenblutungen deutlich zu, also trinke ich ihn seit einem Monat wieder. Dann nehme ich Bryophyllum ab dem Eisprung. Beide Mittel, die ich bisher nehme sind für die zweite Zyklushälfte.
Seit dem letzten Zyklus nehme ich auch Ovaria comp. Das ist für die erste Zyklushälfte.

Es gibt etliche Mittel, die die Fruchtbarkeit steigern sollen. Ich denke da muss jeder für sich entscheiden, was einem selbst gut tut und auf was man vertraut und auch welches Mittel gut anschlägt. Dies ist keinesfalls eine vollständige Sammlung, denn dafür gibt es einfach zu viele. Ich weiß, dass viele auf Zyklustee 1 und 2 schwören.

Folsäure nehme ich seit ich weiß, dass ich ein Kind möchte. Das empfehlen wohl auch die meisten Ärzte, denn es kann gegen einen offen Rücken vorbeugen. Ich denke schädlich ist es nicht, das zu nehmen. Hier gibt es viele verschiedene Präparate und es bleibt jedem selbst überlassen welches Produkt man wählt. Auch für den Mann soll Folsäure gut sein, sie verbessert die Qualität der Spermien.

Dienstag, 26. April 2016

Hoffnungsvolles Warten

Ich habe mir nie sonderliche viele Gedanken über meinen Zyklus gemacht. Ich wusste ungefähr wann ich mit meiner Mens rechnen musste und das war es dann auch. So richtig fing das genauere Betrachten des Zykluses erst an, als der Kinderwunsch immer konkreter wurde.
Es war mir schon klar, dass nach der Menstruation irgendwann der Eisprung folgt und dann wieder die Menstruation. Ich wusste auch, dass der Eisprung nicht jeden Monat zur gleichen Zeit kommt und auch bei jeder Frau individuell ist. Durch NFP habe ich da schon einiges über meinen Zyklus erfahren können.
Aber was einem keiner nehmen kann, ist das ständige Warten und wer ist schon gerne geduldig, wenn er etwas unbedingt möchte...also ich definitiv nicht.

Es beginnt mit dem Einsetzten der Periode. Da beginnt das Warten auf den Eisprung, so etwa zwei Wochen gedulden. Mein Eisprung ist meistens um den 16. Zyklustag, mal ein bisschen früher, mal später. Diese Zeit geht meistens noch relativ gut rum. Richtig schwierig wird es dann, wenn man einen Spenderversuch hatte und vom Eisprung bis zum NMT (Nicht-Mens-Tag) warten muss. Für mich sind das immer die längsten zwei Wochen im Monat.

Und da kommen so viele Gedanken:
Es hat doch im Bauch gezwickt: Ich bin schwanger
Mir ist übel: schwanger
Ich bin ständig müde: schwanger
Ich mag das nicht mehr: schwanger
Ich habe ständig Hunger: schwanger

Diese Liste könnte ich ewig weiterführen. Auch wenn ich versuche da locker ranzugehen und nicht zu viel auf mögliche Anzeichen zu geben, klappt das nicht so gut. Mein Körper bzw. Unterbewusstsein hat es ziemlich gut raus mich zu verarschen. Deswegen gebe ich mittlerweile gar nichts mehr darauf und warte, mehr oder weniger, geduldig bis die Mens einsetzte (oder auch mal irgendwann nicht). Und dann geht das Spiel wieder von vorne los...warten auf den Eisprung...


Ich denke alle Frauen mit Kinderwunsch können mich sehr gut verstehen und so lebe ich weiter im Zwei-Wochen-Rhythmus (dank sei meinen regelmäßigen 28-Tage-Zylus)...

So warte ich momentan wieder und versuche mir nichts einzubilden. Es ist echt schwer...jeden Tag zähle ich. Heute bin ich ES+x. Das kann ich auch gar nicht abstellen. Während der Arbeit bin ich noch ganz gut abgelenkt, abends kommen die Gedanken dann, in den Träumen verfolgen sie mich weiter. Je näher es zum eigentlichen NMT geht, umso mehr beeinflussen die Gedanken meinen Alltag und ich hoffe jedes Mal so sehr.
Dieses Mal war es nicht erfolgreich, aber ich hab es erstaunlich gut weggesteckt und ich habe auch nicht damit gerechnet, dass es gleich beim ersten Versuch mit dem neuen Spender klappt. Nun heißt es „Auf in den neuen Zyklus“ und ich bin sehr optimistisch und zuversichtlich, dass es bald klappt.

Sonntag, 17. April 2016

Neuer Spender - neues Glück?

Ein paar Tage war ich wirklich down und wusste nicht wie es nun weitergehen sollte und dann ging alles ganz schnell und spontan. Ich blicke wieder optimistisch nach vorne und habe ein sehr gutes Gefühl.

Ich habe einen neuen Spender gefunden über Facebook. Habe dort mal nach Samenspendern gesucht und tatsächlich einen gefunden, der mir auf Anhieb sympathisch war und sogar aus meiner Gegend kommt. Ich habe Kontakt zu ihm aufgenommen und wir haben hin und her geschrieben. Er macht einen sehr positiven Eindruck, hat sich viele Gedanken gemacht und zeigt auch Interesse an mir als Person. Ich würde ihn als verantwortungsvollen Spender einschätzen. Er hat schon Spenderkinder und ist auch bereit das Kind kennenzulernen.

Wir werde eine offene Spende machen mit einem Vertrag. Auch das zeigt mit, dass er sich vorab Gedanken macht und nicht nur aus einer Laune heraus spendet.

Anfang April habe ich ihn persönlich getroffen und der erste Eindruck hat sich bestätigt. Wir haben uns gut verstanden uns uns zwei Stunden unterhalten, über alles mögliche. Er hat auch eine Art Vertrag dabei gehabt, wo alle wichtigen Fragen geklärt werden, so wie das alleinige Sorgerecht für mich, dass er nicht als Vater eingetragen wird und keinen Unterhalt zahlt.
Ich finde das zeugt auch davon, dass er sich wirklich mit dem Thema auseinandergesetzt hat.
Er hat ist auch kein Massenspender oder spendet parallel an andere Frauen/Paare. Er will sich dann auf eine Frau „einlassen“ und ihr auch gerecht werden. Ich fand es toll, dass er auch gleich gesagt hat, dass es auch mal sein kann, dass er verhindert ist oder andere Termine hat, aber sich dann rechtzeitig meldet.

Das ging alles so spontan und schnell, dass ich irgendwie das Gefühl habe, es muss so sein. Vielleicht ist er (endlich) der Spender auf den ich warten musste und mit ihm klappt es dann. Es waren ja wirklich nur ein paar Wochen vom ersten Anschreiben bis zum ersten Treffen. Und ich hoffe so, dass ich nicht nochmal suchen muss...


Es ist so schön, dass es wieder weiter geht und ich so meinem Wunsch hoffentlich endlich näher komme. Natürlich kann es auch hier sein, dass es ein wenig dauert bis es klappt, aber ich bin momentan so optimistisch und wer weiß, vielleicht klappt es ja ganz schnell.

Samstag, 16. April 2016

Wieder private Spende?

Ich wollte nicht untätig warten bis ich in München weitermachen konnte und suchte also nach einer günstigen Alternative. Und da gab es nur eines...wieder einen privaten Spender suchen. Also wälzte ich mich durch die Datenbank, schrieb mit einigen Männern, lehnte einige gleich ab, favorisierte andere und hatte schließlich zwei in der engeren Auswahl. Mit dem einem wollte ich mich treffen, doch dann schrieb er kurz vorm Treffen, dass er 100€ pro Spende möchte und zusätzlich das Fahrtgeld. Das kam für mich etwas überraschend und ich lehnte erstmal ab, auch weil ich noch einen anderen Mann in petto hatte. Mit diesem traf ich mich und es passte gleich. Wir verstanden uns gut und konnten uns vorstellen gemeinsam ein Kind zu zeugen. Er legte mir auch ohne Fragen gleich seinen HIV-Test vor. Ich hatte ein gutes Gefühl und war voller Vorfreude. Endlich tat sich wieder was. 




Ich hatte trotz allem etwas Bedenken, denn ich hatte ja schonmal eher negative Erfahrungen gemacht und hatte Angst und Bedenken, dass sowas wieder passiert. Ich muss auch wirklich gestehen, dass dies leider an meine persönlichen Erfahrungen mit Männern anknüpft und das vielleicht auch die größten Probleme sind mich auf einen Mann einzulassen: die Angst verlassen und enttäuscht zu werden...

Im Februar hatten wir dann einen Versuch, der leider negativ endete. Wobei mein Körper das wirklich sehr gut raus hat mich zu veräppeln und ich schaffte es wieder nicht mich nicht verrückt machen zu lassen. Meine Hoffnungen waren groß und die Enttäuschung dann doch groß, aber ich war mir sicher es würde irgendwann klappen.
Eigentlich dachte ich wir würden im März wieder einen neuen Versuch unternehmen. Ich habe ihm geschrieben wann mein Eisprung ungefähr sein wird und er meinte er würde schauen, dass es klappt. Dann tagelang nichts mehr. Ich schrieb ihm dann nochmal ob es klappt und er kommen könne, darauf kam nur, dass er als Spender nicht mehr zur Verfügung stehen würde.
Das war für mich wirklich ein Schock und wäre ich nicht in der Arbeit gewesen, hätte ich auf der Stelle losgeheult (das habe ich dann nach Feierabend im Auto gemacht).

Engel- und Teufelkärtchen

Nun stehe ich wieder planlos im Regen und fühle mich mies, traurig, einsam und hoffnungslos. Ich habe das Gefühl die Welt hasst mich und irgendjemand will verhindern, dass ich schwanger werden darf. Es gibt sicher einen Grund (der sich mir leider momentan nicht erschließt). Wie es nun weiter geht, weiß ich noch nicht genau. Wahrscheinlich einen neuen Spender suchen oder ein Lottogewinn. Dann wäre eine künstliche Befruchtung möglich...

Dienstag, 12. April 2016

Neuer Weg - KiWu-Klinik

Nach der Enttäuschung brauchte ich eine andere Alternative und habe viel zu Kinderwunsch-Kliniken im In- und Ausland gelesen und mir Informationen eingeholt. Über das SFMK-Forum habe ich von der Klinik von Dr. Berg in München erfahren. Von der Entfernung her war das machbar und die Kosten waren nicht zu hoch (abgesehen vom Spendersamen). Also machte ich einen Termin für ein Erstgespräch aus und bekam einen Termin Anfang November.
Bis dahin vertrieb ich mir die Zeit mit Spendersuche. Ich wälzte die Kataloge der Samenbanken, verwarf Favoriten und suchte mir Neue. Am Ende hatte ich eine Auswahl von sechs Spendern, die Daten hatte ich mir alle gespeichert (falls ich die nochmal brauchen sollte). Und wie sollte man sich nun entscheiden??
Der Hinweis kam aus meiner Familie, ich solle doch per Los entscheiden lassen. Die Idee fand ich gut, denn mit Entscheidungen tue ich mir ohnehin schwer und so entschied das Los und ich konnte bestellen. Da es auf einmal schon viel Geld ist, hatte ich mich entschieden erstmal nur zwei Einheiten zu bestellen. Die Versandkosten konnte ich mir mit einer anderen Frau teilen, trotzdem war es ziemlich viel Geld was ich auf einen Schlag los war.


Ich fuhr dann Anfang November mit dem Zug nach München und bummelte gemütlich durch die Stadt. Den Termin hatte ich erst am Nachmittag. Die Nervosität stieg immer mehr, aber die Vorfreude auch. Das Erstgespräch verlief sehr positiv. Dr. Berg war mir sofort sympathisch. Die Klinik ist wunderschön, in einem Altbau. Positiv fand ich, dass Dr. Berg nichts schön redet und einem nichts andrehen will. Er meinte ich sei ja noch jung und er würde mir eine einfache IUI empfehlen. Ich müsse mir aber im Klaren sein, dass die Chancen schwanger zu werden nur bei 30% liegen und da sehr viel Faktoren mit reinspielen. Es sprach nichts dagegen, es gleich in diesem Zyklus zu versuchen.
Am 19.November machte ich mich wieder auf den Weg nach München, dieses Mal mit dem Auto. Ich war total entspannt und voller Freude. Es ging alles ganz schnell, aber ohne Hektik. Das Sperma war aufgetaut (es lagerte bisher in der Praxis). Dr. Berg meinte noch es sei sehr gute Qualität um schwanger zu werden. Dann wurde mir das Sperma eingespritzt und ich lag noch einige Minuten da. Im Anschluss wurde mir Blut angenommen und zu schauen ob mein ES schon war (das hab ich nicht ganz verstanden...) und er hat mir noch viel Glück gewünscht. Ich bin wieder heimgefahren und dann hieß es warten.

Mein Vater hatte mitbekommen, dass ich in München war und wollte gerne wissen warum und dann habe ich ihm die ganze Geschichte erzählt. Ich glaube zuerst war er sehr verwundert, aber fand es dann doch gut, dass ich meinen Weg gehe. Da kann ich mich wirklich glücklich schätzen, dass ich so eine tolle Familie habe.


Ich hatte große Hoffnungen, dass es geklappt hatte, aber leider wurde mein ganzer Zyklus durcheinander gewirbelt. Dr. Berg hatte gemeint ich solle Progesteron nehmen, das unterstütze die Einnistung und dadurch hat sich meine Menstruation verschoben. Doch irgendwann kam sie dann doch, trotzallem hoffte ich, dass es geklappt haben könnte. Ich war sogar beim Frauenarzt, der mir aber dann endgültig bestätigte, dass ich nicht schwanger sei. Er bot mir aber an ab Januar ein Zyklusmonitoring (Zyklusbeobachtung) durchzuführen. Über meinen Single-Status weiß er nicht Bescheid, aber das tut ja auch erstmal nichts zur Sache.

Da sich ja irgendwie alles verschoben hatte und mein Zyklus etwas durcheinander war, wollte ich auf jeden Fall einen Monat pausieren, zumal auch Weihnachten vor der Türe stand.
Durch finanzielle Engpässe und der Wechsel meines Arbeitgebers war es mir bisher nicht möglich nochmal nach München zu fahren. So lagert dort mein zweiter Halm Sperma und wartet auf seinen Einsatz, aber ich wollte so lange nicht untätig sein und setzte mich nochmal mit der privaten Spende auseinander.

Abwarten oder weitermachen?

Zwischendurch war ich mir wirklich nicht sicher, ob ich das Richtige mache. Mache ich nicht einen großen Fehler, wenn ich alleine ein Kind bekomme? Das ist doch vollkommen unnormal?


Aber dieser Wunsch saß so tief in mir und der Gedanke an ein Kind ließ mich nicht mehr los. Ich erwischte mich, dass ich auf jede Schwangere neidisch war, ich schaute in jeden Kinderwagen und dachte immer, dass könnte auch ich sein...
Dass dieses Verhalten vor allem mir selbst schadete, merkte ich schnell und wusste ich musste etwas daran ändern. Und was ist denn schon normal...normal ist es, wenn man es als etwas Normales behandelt!

Es wurde zwischendrin mal wirklich hart für mich als mir meine Schwester erzählte, dass sie (ungeplant) schwanger war. Ich habe mich trotzdem sehr für sie gefreut, vielleicht zu Beginn sogar mehr wie sie selbst. Aber später merkte ich dann doch, dass es auch weh tat. Ich glaube für sie war es auch nicht einfach mir das zu erzählen, weil sie ja wusste, dass ich mir nichts sehnlichster wünschte. Ich glaube, es sollte so sein und für mich stand fest, ich werde es weiter versuchen und nicht aufgeben.
Irgendwann wird auch meine Zeit kommen und ich werde mein eigenes kleines Wunder im Arm halten.



Ich habe mich mit weiteren Möglichkeiten schwanger zu werden auseinandergesetzte und mich dann letztendlich für eine KiWu-Klinik entschieden.

Sonntag, 10. April 2016

Mein Weg - private Spende

Für mich stand ziemlich schnell fest, dass ich einen privaten Spender bevorzuge. Aus dem Hauptgrund, dass ich einen persönlichen Kontakt zu dem Mann habe und so eher entscheiden kann, ob ich es mir mit ihm vorstellen kann. Es muss doch irgendwie menschlich für mich stimmen (zumindest habe ich das so nach und nach feststellen können). Zudem kann das Kind seinen Erzeuger früher kennenlernen, wenn es das wünscht.

Ich habe mich auf http://www.wunschkind4you.com/ umgesehen und dort etliche Mails mit potenziellen Spendern ausgetauscht. Das war im April 2015. Ich muss gestehen, dass ich am Anfang sehr unbedacht daran gegangen bin und mir erst im Nachhinein über vieles Gedanken gemacht habe.


Mit etwas Abstand kann ich nicht genau sagen, warum ich mich mit dem ersten Mann getroffen habe. Ich habe eine Weile mit ihm geschrieben, er machte den Eindruck okay zu sein und hat auch Spenderkinder, aber (das bemerkte ich erst später) er war schon recht alt. Wir haben telefoniert und wollten uns treffen. Er wollte zu mir kommen, allerdings kam der Bahnstreik dazwischen und so bin ich ganz spontan Richtung Frankfurt gefahren und habe mir ein Hotelzimmer genommen und mich dort mit ihm getroffen.
Da gab es auch den ersten Versuch (meine Schwester war eingeweiht). Ich war mir recht sicher, dass es gleich geklappt hatte und hatte auch etliche Anzeichen, die für eine Schwangerschaft sprachen. Mittlerweile hatte ich auch meiner Mama davon erzählt. Sie war und ist immer noch etwas skeptisch und für sie wäre das nichts, aber sie unterstützt mich auf meinem Weg.
Am 22. Mai hab ich einen Frühtest gemacht (vor Fälligkeit), der hauchzart positiv war und ich war unendlich glücklich. Doch leider setze dann zwei Tage später, genau an meinem 30. Geburtstag meine Mens ein. Diesen Tag werde ich nicht vergessen :-( Meine Mutter hatte bei mir übernachtet und ich kam morgens ins Zimmer und bevor sie mir gratulieren konnte, habe ich erstmal bitterlich geweint...
Natürlich wusste ich, dass so etwas passieren kann. Ich habe dann den Entschluss gefasst nie mehr vor NMT (Nicht-Mens-Tag) zu testen.

Ich habe mich dann weiter auf die Suche nach einem passenden Spender gemacht und einen gefunden, der mir zusagte. Wir haben uns getroffen als er in der Umgebung war und hatten ein sehr nettes Gespräch. Er war mir sympathisch, auch wenn ich mit seinem Lebensstil nichts anfangen konnte. Verheiratet, 5 leibliche Kinder, seine Frau weiß über alles Bescheid und einige Spenderkinder. Aber wir wollten es versuchen.
Und so hatte ich meinen nächsten Versuch Anfang Juli, der aber leider negativ war. Ich wollte direkt im nächsten Zyklus weiter machen, aber da gab es dann Probleme mit meinem Spender. Er meldete sich tagelang nicht auf meine Whats App-Nachrichten, obwohl er diese gelesen hatte. Da war ich dann schon sehr wütend und enttäuscht, denn ist ja nicht zu viel verlangt sich kurz zu melden, auch wenn man nicht kann. Er hat erst kurz vor oder nach dem ES (Eisprung) geschrieben, ob er noch kommen solle, da hatte ich dann keine Lust mehr. Für mich hatte sich das dann damit erledigt, denn ich möchte einen Spender auf den ich mich verlassen kann.


Mit diesen zwei nicht so positiven Erlebnissen mit den privaten Spendern, war dieses Thema erstmal abgehackt für mich und ich habe begonnen mich nach anderen Alternativen umzuschauen.
Ich verbuche das nun unter Erfahrungen gesammelt. Immerhin habe ich gelernt auf was ich Wert legen will und wenn mein Gefühl nein sagt, dann wird der Mann sofort abserviert. Ich dachte wirklich zu Beginn ich muss froh sein, wenn ich überhaupt einen Spender finde und muss dann nehmen was ich bekommen, aber dem ist nicht so. Ich darf anspruchsvoll sein und meine Wünsche umsetzten.

Ich würde nie wieder einen Spender nehmen ohne vorher sein Gesundheitsattest gesehen zu haben. Das habe ich bei beiden Spendern nicht. Ja ich weiß, dass war sehr dumm, aber ich habe einige Monate später einen HIV-Test machen lassen, der zum Glück negativ war. Aus Fehlern lernt man...

Klinik im Ausland

Im Ausland ist die Behandlung von Singlefrauen oft schon nichts besonderes mehr. Insbesondere Dänemark ist hier ein großer Vorreiter. Es gibt hier, im Vergleich zu Deutschland, sehr viele Single-Mütter. Zu diesem Thema war sogar ein Artikel in der Nido (Ausgabe März 2016). 



Da für mich eine Klinik im Ausland nicht in Frage kommt wegen der großen Entfernung habe ich mich mit diesem Thema nicht näher beschäftigt.
In Dänemark gibt es sehr viele Kliniken, die Single-Frauen behandeln. Die meisten sind von Hebammen geführt. Hier ist auch eine Behandlung mit Spendersamen aus anonymer Spende möglich.
Auch in Spanien und den Niederlanden ist eine Behandlung möglich.

Der große Vorteil ist natürlich, dass der Single-Status kein Problem ist.
Die Nachteile sind, wie in Deutschland, die hohen Kosten und für mich die Entfernung. Wer aber an der Grenze wohnt und/oder einen anonymen Spender möchte, hat hier natürlich einen Vorteil.

Samenbanken

Da es in Deutschland keine Samenbanken gibt (zumindest kenne ich keine) muss man als Singlefrau auf ausländische Samenbanken ausweichen. Es gibt in den USA auch Samenbanken, die für Single zugänglich sind, ich habe mich aber nur mit den beiden großen dänischen Samenbanken auseinandergesetzt. Man hat hier die Möglichkeit zwischen einer offenen und einer anonymen Samenspende, wobei die deutschen Kliniken eine offene Spende voraussetzten.

Folgende Informationen bieten beide Samenbanken an: ein Kinder- bzw. Babyfoto, eine Audiodatei, Eindruck der Mitarbeiter, erweitertes Profil (mit Infos zur Familiengeschichte).

Bei Cryos kann man von vornherein auf alle Daten zu greifen und muss dort nicht zusätzlich eine Gebühr bezahlen, allerdings muss man dort selbst wählen welche Spermienqualität man möchte. Dann kann es sein, dass ein Spender sehr viel teurer wird, wenn man eine gute Qualität wählt.

Bei der ESB kann man erstmal auch auf alles zugreifen, aber wenn man nähere Infos zu Spendern möchte, muss man das extra bezahlen. Es gibt aber die Möglichkeit einen uneingeschränkten Zugang auf alle Daten zu haben, in dem man 100 € zahlt. Dann kann man drei Monate auf alle Daten zugreifen. Diesen Zugang kann man auch teilen. Die ESB bietet automatische eine hohe Spermienqualität bei all ihren Spendern an. Vorteilhaft finde ich, dass man sich alles Daten speichern kann und so auch nach den drei Monaten immer noch die persönlichen Angaben der favorisierten Spender hat. So ist es auch möglich dem Kind später etwas vom Erzeuger zu zeigen.

Die KiWu-Klinik in Berlin nimmt nur Spender der ESB, die Klinik in München akzeptiert beide Samenbanken.
Bei beiden Samenbanken kann man anhand von Auswahlkriterien seinen passenden Spender suchen. Hier kann wirklich alles mögliche ausgewählt werden und die Entscheidung fällt nicht leicht. Wenn man selber gesundheitliche Einschränkungen hat, kann man natürlich darauf achten, dass diese beim Spender und seiner Familie nicht vorkommen.



Heiminsemination
Es ist möglich bei Cryos sich das Sperma nach Hause liefern zu lassen und dort eine sogenannte Heiminsemination zu machen. Auf youtube gibt es Videos dazu. Ich selber kann dazu nichts sagen, da ich es nicht ausprobiert habe, aber ich kenne Frauen (vom Lesen), die so schwanger geworden sind. Die Kosten für das Sperma und den Versand hat man trotzdem und wenn man mehrere Halme bestellt, müssen diese ja auch irgendwo gelagert werden.

Ein großer Vorteil einer Samenbank ist, dass der Mann gesundheitlich komplett durchgecheckt wurde und man auch Informationen zu seiner Familie bis zu den Großeltern hat. Die Samenbanken bieten eine gute bis sehr gute Spermienqualität an.
Vor- und Nachteil gleichermaßen sind die vielen sehr jungen Spender, aber hier hat man die Option das Alter selbst wählen zu können. Ich denke, dass ein junger Mann um die 20 noch nicht weiß, was es heißt Kinder per Samsenspende zu zeugen. Hier kommt dann auch schon einer großen Nachteile für mich, das Kind kann seinen leiblichen Vater erst mit dem 18. Geburtstag kennenlernen und das auch nur in der Theorie.
Auch die hohen Kosten sind ein Nachteil (wobei man ja dazu sagen muss, dass jeder Spender geprüft ist). Insbesondere die Versandkosten sind nicht zu unterschätzen. Hier bietet es sich an gemeinsam zu bestellen und sich die Versandkosten dann zu teilen.

Kinderwunschklinik Deutschland

Klinik in Deutschland

In Deutschland gibt es etliche Kinderwunschkliniken, aber nur sehr wenige die Single-Frauen behandeln. Das liegt sicherlich daran, dass es keine genaue rechtliche Grundlage gibt. Prinzipiell könnten die behandelten Ärzte auf Unterhalt verklagt werden.
Trotzdem gibt es ein paar Ärzte, die sich davon nicht abschrecken lassen und Single-Frauen dabei unterstützen. Hier gibt es einige Unterschiede. Einige Kliniken haben als Anforderung die Angabe eine Garantieperson. Das ist recht schwierig, da diese Person notfalls für alle möglichen Kosten aufkommen muss und da muss schon sehr viel Vertrauen da sein, dass das jemand macht.

Ich werde hier nur zwei KiWu-Kliniken aufzählen, da ich bisher von beiden aus meinen SFMK-Forum nur Gutes gehört habe und es für mich die wichtigsten Kliniken in Deutschland sind.

Berlin
Zum einen gibt es eine Klinik in Berlin, die schon einige Jahre Singles behandelt und viele Frauen sind dort schwanger geworden. Es gehen dort alle offen mit dem Single-Status um. Für mich ist es leider zu weit weg, sonst würde ich dort auch hingehen.

München
Die andere Klinik befindet sich in München und hat auch einen guten Ruf. Hier ist Dr. Berg der Ansprechpartner für alle Single-Frauen. Er war mir auf Anhieb sehr sympathisch und ist kein Mann der vielen Worte, sondern lässt gleich Taten folgen. Was ich gut finde, dass er keine falschen Hoffnungen und Versprechungen macht.

Der Vorteil einer Klinik ist zum Einen, dass dort auch Untersuchungen gemacht werden. Anhand von Blutproben und Ultraschall kann man schauen ob schon ein Eisprung stattgefunden hat.
Man hat Unterstützung vom Arzt, der weiß was er tut. Dies kann zusätzlich Sicherheit bieten.
Der größte Nachteil sind mit Sicherheit die Kosten, zu den Kosten des Spendersamens kommen die zusätzlichen Arztkosten. Je nach Behandlung kann es zwischen einigen hundert oder tausenden Euros kosten.

In Deutschland gibt es keine Samenbanken, das heißt man muss auf die ausländischen Samenbanken zu greifen und dort bestellen. Zu den Samenbanken habe ich einen extra Blogpost verfasst.

Private Samenspende

Zunächst klingt private Spende irgendwie ein wenig merkwürdig, aber bisher ist mir auch kein besseres Wort eingefallen und es handelt sich wirklich um eine Privatperson. Es gibt zwei große Unterschiede bei einer Spende, zum einen gibt es die anonyme und die offene (nicht-anonyme) Spende. Wie der Name schon sagt, bleibt der Spender bei der anonymen Spender wirklich Unbekannt und das Kind soll auch keine Möglichkeit haben ihn kennenzulernen. Bei der offenen Samenspende kennt man den Mann (zumindest ein wenig) und dieser ist auch meistens bereit Kontakt mit dem Kind aufzunehmen. 
Für mich war von Anfang klar, dass ich nur einen offenen Spender möchte. 





Wie findet man Frau einen Spender?

Es gibt Frauen, die in ihrem Freundes- und Bekanntenkreis herum fragen bzw. sich vorsichtig an das Thema Kinderwunsch heran tasten um heraus zu finden, welcher Mann denn prinzipiell bereit wäre auch Vater zu werden. Ich denke aber, dass dies eine große Belastung für eine Freundschaft sein kann und hier sind mit Sicherheit Absprachen von großer Bedeutung.



Eine weitere Variante ist das Internet. Ja es gibt spezielle Seiten um einen geeigneten Spender zu finden. Hier gibt es Unterschiede ob man nur einen Spender möchte oder man sich eine Co-Elternschaft vorstellen kann.
Dabei suchen sich Gleichgesinnte um gemeinsam ein Kind zu bekommen, aber keine Partnerschaft einzugehen. Bei einer Co-Elternschaft sind meistens beide Elternteile, mehr oder weniger, an der Erziehung des Kindes beteiligt. Das kann sicher Vorteile haben, denn man kann die Verantwortung teilen, aber um so eine große Verantwortung teilen zu können, muss man sich doch sehr gut kennen, finde ich zumindest. Meiner Meinung nach sollte man in einer Erziehung zumindest ansatzweise die gleichen Ansichten haben. Ich denke eine Co-Elternschaft kann funktionieren, aber man braucht Zeit um sich kennenzulernen und zu sehen ob man wirklich gemeinsam ein Kind haben möchte.





Es gibt aber auch Seiten auf denen man reine Spender kennenlernen kann. Der Aufbau ist ähnlich wie bei Datingportalen. Man kann auswählen auf was man Wert legt: Alter, Größe, Haarfarbe, Wohnort usw. Es sind schon einige merkwürdige Exemplare unterwegs. Viele Männer sind nur auf der Suche nach Sex oder wollen eine feste Partnerschaft. Ich war hauptsächlich auf http://www.wunschkind4you.com/ unterwegs und habe dort mit vielen Männern geschrieben.





Auf was achtet man bei der Auswahl?

Zu Beginn war ich noch nicht sonderlich wählerisch. Ich finde eine gewisse Sympathie muss da sein und auch wenn es oberflächlich klingt, sind viele Männer schon raus gefallen, weil sie mir optisch nicht gefallen haben oder mir zu alt waren. Aber da werde ich nochmal genauer darauf, wenn ich von meinem Weg erzähle.

Also ich würde ein wenig auf das Alter achten, Männer Ende 40 könnten mein Vater sein. Aussehen bleibt einem immer selbst überlassen.

Mir war wichtig, dass die Entfernung nicht zu groß ist, also dass es so etwa 250 km sind. Ich hatte auch viele Anfragen aus Berlin oder sogar aus Holland, aber der Eisprung lässt sich nicht immer auf einen Tag eingrenzen und da müssen die Spender ein wenig flexibel sein. Mir war das mit der zu großen Entfernung dann zu unsicher.

Wirklich wichtig finde das Gesundheitsattest. Ich würde nur einen Spender nehmen, der auch einen aktuellen HIV-Test hat. Ja ich weiß, dass ein Restrisiko bleibt, denn HIV kann man frühstens drei Monate nach dem letzten Geschlechtsverkehr testen. Trotz allem, weigert sich der Spender oder verhält sich komisch in Bezug auf einen Test würde ich einen anderen Spender wählen.

Ein Treffen vorab, am Besten an einem öffentliche Platz, finde ich immer ganz gut. Denn auch wenn man schriftlichen Kontakt hatte oder telefoniert hat, ist doch der persönliche Kontakt nochmal ein anderer und es können die eigenen Wünsche nochmal verdeutlicht werden.



Wo trifft man sich?

Das ist natürlich abhängig davon wie man es gerne hätte. Es gibt die Möglichkeit sich im Hotel zu treffen, da ist es ein Stück weit anonymer. Die meisten Frauen treffen sich nach dem Kennenlernen zu Hause mit dem Spender. Da fühlt man sich meistens wohler und kann im Anschluss noch etwas liegen bleiben.



Und wie läuft das ab?

Entweder ganz klassisch mit Geschlechtsverkehr für diejenigen die das wünschen. Es gibt Männer, die behaupten davon würde man schneller schwanger werden, aber das muss jeder selbst wissen. Wenn das Beide wollen, ist ja auch nichts schlimmes daran und wenn man eh Single ist, ist es vielleicht auch eine nette Abwechslung ;-)

Dann gibt es noch die sogenannte Becher-Methode, dabei ejakuliert der Spender in einen Becher. Das Sperma wird mittels einer Spritze aufgezogen und direkt vor den Muttermund gespritzt (Insemination). Manche sagen danach sollte die Frau noch etwas liegen bleiben, andere meinen das sei egal. Ich habe auch schon gehört, dass Frauen das Sperma in einer Inseminationskappe oder Menstruationstasse direkt vor den Muttermund gesetzt haben.




Was sind die Vor-und Nachteile eines privaten Spenders?

Für mich sind die großen Vorteile, dass man den Spender persönlich kennt und auswählen kann (natürlich nur bei der offenen Spende). Dadurch entsteht doch eine andere Bindung. Die private Samenspende ist eine sehr günstige Möglichkeit. Manche Spender nehmen gar kein Geld, manche nur Fahrtkosten und wieder andere möchten pro Spende einen bestimmten Betrag. Meistens ist der Spender recht flexibel und kann häufig noch am gleichen Tag spenden. 
Ein sehr großer Vorteil finde ich, dass das Kind relativ früh Kontakt zu seinem Erzeuger aufnehmen kann. Wenn Fragen nach dem Vater kommen, hat man die Möglichkeit sich mit dem Spender zu treffen. Wie oft diese Treffen letztendlich stattfinden, kann man sicher nicht von Beginn an festlegen und auch nicht wie groß das Interesse des Kindes an seinem leiblichen Vater sein wird.


Die Nachteile liegen definitiv darin, dass es eine gewisse Abhängigkeit vom Spender gibt und man ihm großes Vertrauen entgegen bringt. Allerdings muss der Spender auch der Frau vertrauen. Denn sie könnte ihn auf Unterhalt verklagen und er das Sorgerecht für das Kind einfordern. Die Suche nach einem passenden Spender kostet viel Zeit und man darf sich nicht von den Spinnern unterkriegen lassen.






Welche Möglichkeiten gibt es?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten als Singlefrau Mutter zu werden. Natürlich könnte ich mich einfach bei einem One Night Stand schwängern lassen, aber das wäre weder dem Mann noch dem Kind gegenüber besonders fair und kam für mich nie wirklich infrage.


Also musste eine andere Alternative her. Ich habe viel im Internet gelesen, wenn man googelt, findet man erstaunlich viel zu dem Thema. Natürlich habe ich mir Gedanken gemacht, für mich überlegt welcher Weg für mich passen könnte, mit welcher Methode ich gut leben kann und die auch vertreten kann. Das war ein längerer Prozess und hat sich im Laufe der Zeit dann auch immer wieder geändert. Das SFMK-Forum hat mir bei der Entscheidung auch sehr geholfen.



Ich möchte ich die verschiedenen Möglichkeiten vorstellen, einzeln darauf eingehen und die Vor- und Nachteile aufzählen (die ich persönlich wichtig finde).



Und dann möchte ich natürlich auch von meinem Weg erzählen, warum ich welche Methode gewählt habe und wie ich mich damit gefühlt habe.

Mein größter Lebenstraum

Ich denke jeder Mensch kennt die Frage: „Was ist der Sinn meines Lebens?“ bzw. „Was will ICH vom Leben?“

Auch mich beschäftigt diese Frage, sehr sogar und ich denke mir immer, es muss doch mehr geben im Leben als Arbeiten und auf die Rente zu fiebern. Was wünsche ich mir wirklich? Was erwarte ich und (wie) kann ich das erreichen? Das ist gar nicht so einfach das herauszufinden. Noch vor einigen Jahren hat mich die Arbeit total ausgefüllt, aber irgendwann war es nicht mehr genug.

Teilweise habe ich Wünsche, die wohl nicht so leicht zu erfüllen sind oder vielleicht auch nie...
Eine Weltreise; einen Bauernhof mit gaaaanz vielen Tieren; ein Lottogewinn und nie wieder arbeiten müssen; etwas finden, was mir wirklich Spaß macht und dem ich mein Geld verdienen kann; ein Haus am Meer; überhaupt ein eigenes Haus mit großem Garten;...
Träumen ist erlaubt und ich liebe es mir solche Dinge auszumalen.

Aber es gibt einen großen Traum, der mich eigentlich schon mein ganzes Leben begleitet. Ich wollte schon immer Kinder haben, schon vor 10 Jahren habe ich gesagt, dass ich mal 4 Mädchen möchte. Nun ja nun bin ich 30 und habe noch nicht mal ein Kind, aber der Wunsch ist groß. 



Lange Zeit war klar, dass ich mich noch nicht bereit gefühlt habe (so Anfang 20).
Als ich mit Mitte 20 meinen damaligen Freund kennengelernt habe, dachte ich mit dem würde ich dann Kinder bekommen, aber wie das so ist, hatte das Leben wohl andere Pläne und 2010 folgte die Trennung, die für mich sehr schmerzhaft war. 
Ich kann nicht sagen, wann der Gedanke, dass erste Mal aufkam, dass ich nicht unbedingt einen Partner bräuchte um ein Kind zu bekommen. Diese (damals noch verrückte) Idee hatte ich schon länger, aber dann wieder verworfen. Doch eines Tages schlich sich diese Idee in meine Gedanken und ließ mich nicht mehr los. Zu dieser Zeit war gerade eh alles im Umbruch und ich war nicht sonderlich glücklich mit meinem Leben und hatte das Gefühl mich selbst verloren zu haben. Also hatte dieser Gedanke Zeit zum Reifen.
Wäre es wirklich möglich alleine ein Kind zu bekommen? (Ja mir ist schon klar, dass es ganz alleine nicht geht, so etwas bekommt nur Maria hin...) Ich habe viel gegoogelt, gelesen und mir Gedanken gemacht. Ja ich wollte und will immer noch Mutter werden und zwar nicht mehr irgendwann, sondern jetzt!!!

Zum einen spielt sicherlich auch ein bisschen Torschlusspanik mit hinein, denn ich bin 30 und mag auch keine zu alte Mama sein und ich möchte nach wie vor mehr wie ein Kind.
Außerdem fühle ich mich breit für ein Kind. Ich bin niemand, der eine Partnerschaft braucht um glücklich zu sein, ich komme mit mir sehr gut zurecht. Ich schließe nicht aus, dass irgendwann noch ein Mann kommt, der für mich passt und mit dem es was werden könnte. Aber muss ich nur auf einen Mann warten um ein Kind zu bekommen? Was wenn das noch zwei oder drei Jahre dauern würde? Und dann lernt man sich ja (meistens) erst mal kennen und versucht nicht sofort schwanger zu werden.

So festigte sich der Wunsch und es wurde immer konkreter für mich. In dieser Phase weihte ich meine Schwester ein, dass ich vor hatte ohne festen Partner ein Kind zu bekommen. Sie unterstütze mich und es tat unglaublich gut sich jemandem mitzuteilen. Einige Zeit später erzählt ich auch meiner Mama davon. Sie tat sich mit meiner Entscheidung etwas schwerer, aber akzeptierte meinen Entschluss. Das war dann letztes Jahr im Mai.
Meinem Vater erzählte ich alles im Dezember. Er nahm es recht locker auf und konnte mich sehr gut verstehen. Mein Bruder weiß es nicht im Detail und auch meine Freunde sind nicht eingeweiht. Zwar habe ich hin und wieder mal Bemerkungen fallen lassen, aber ich denke so richtig, können sie sich das alles nicht vorstellen.

Besonders hilfreich, in jeder Hinsicht, fand ich das Buch von Anya Steiner. Dort werden neben verschiedenen persönlichen Geschichten auch immer noch gute Tipps und Hinweise gegeben, auch rechtlich. Für mich war toll zu lesen/sehen, dass es mehrere Frauen gibt die einen Kinderwunsch ohne Partner haben und ich damit nicht alleine bin.
Durch dieses Buch kam ich auch auf das Forum für Singlefrauen mit Kinderwunsch. Es handelt sich um ein geschlossenes Forum und hier findet ein toller Austausch statt.
Da ich wenig persönlichen Austausch mit Freundinnen oder gleichgesinnten Mädels habe, bin ich in einigen Foren unterwegs. Zum einen bei Kleiderkreisel in einem Thread, wo mir die Mädels auch sehr ans Herz gewachsen sind. Dort wurde ich auch wirklich herzlich aufgenommen und kann dort über meinen Kinderwunsch offen schreiben und alle verstehen es. Aus diesem Thread wurde eine geschlossene Facebook-Gruppe mit den engsten Kontakten.

Für mich steht dieser Weg fest, ich werde Single-Mama, ganz bewusst. Und möchte hier von meinem Weg berichten, von Gedanken, Hoffnungen, Rückschlägen, Möglichkeiten und hoffentlich irgendwann einmal von meiner Schwangerschaft und meinem Leben mit Kind.




Bücher, die ich selber gelesen habe:
  • Anya Steiner: Mutter, Spender, Kind: Wenn Singlefrauen Familien gründen.
  • Syncron Edition München: Kinderwunsch und Samenspender. Schwanger werden durch Insemination & Co. Für Singlefrauen, lesbische und Hetero-Paare
  • Jochen König: Mama, Papa, Kind? Von Singles, Co-Eltern und anderen Familien.

Weiter Bücher:
  • Jane Mattes: Single Mothers by choice. A guidebook for single Women who are considering or have chosen motherhood
  • Mikki Morrissette: Choosing Single Motherhood. The thinking woman's guide
  • Petra Thorn: Familiengründung mit Samenspende. Ein Ratgeber zu psychosozialen und rechtlichen Fragen.

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