Dienstag, 12. April 2016

Neuer Weg - KiWu-Klinik

Nach der Enttäuschung brauchte ich eine andere Alternative und habe viel zu Kinderwunsch-Kliniken im In- und Ausland gelesen und mir Informationen eingeholt. Über das SFMK-Forum habe ich von der Klinik von Dr. Berg in München erfahren. Von der Entfernung her war das machbar und die Kosten waren nicht zu hoch (abgesehen vom Spendersamen). Also machte ich einen Termin für ein Erstgespräch aus und bekam einen Termin Anfang November.
Bis dahin vertrieb ich mir die Zeit mit Spendersuche. Ich wälzte die Kataloge der Samenbanken, verwarf Favoriten und suchte mir Neue. Am Ende hatte ich eine Auswahl von sechs Spendern, die Daten hatte ich mir alle gespeichert (falls ich die nochmal brauchen sollte). Und wie sollte man sich nun entscheiden??
Der Hinweis kam aus meiner Familie, ich solle doch per Los entscheiden lassen. Die Idee fand ich gut, denn mit Entscheidungen tue ich mir ohnehin schwer und so entschied das Los und ich konnte bestellen. Da es auf einmal schon viel Geld ist, hatte ich mich entschieden erstmal nur zwei Einheiten zu bestellen. Die Versandkosten konnte ich mir mit einer anderen Frau teilen, trotzdem war es ziemlich viel Geld was ich auf einen Schlag los war.


Ich fuhr dann Anfang November mit dem Zug nach München und bummelte gemütlich durch die Stadt. Den Termin hatte ich erst am Nachmittag. Die Nervosität stieg immer mehr, aber die Vorfreude auch. Das Erstgespräch verlief sehr positiv. Dr. Berg war mir sofort sympathisch. Die Klinik ist wunderschön, in einem Altbau. Positiv fand ich, dass Dr. Berg nichts schön redet und einem nichts andrehen will. Er meinte ich sei ja noch jung und er würde mir eine einfache IUI empfehlen. Ich müsse mir aber im Klaren sein, dass die Chancen schwanger zu werden nur bei 30% liegen und da sehr viel Faktoren mit reinspielen. Es sprach nichts dagegen, es gleich in diesem Zyklus zu versuchen.
Am 19.November machte ich mich wieder auf den Weg nach München, dieses Mal mit dem Auto. Ich war total entspannt und voller Freude. Es ging alles ganz schnell, aber ohne Hektik. Das Sperma war aufgetaut (es lagerte bisher in der Praxis). Dr. Berg meinte noch es sei sehr gute Qualität um schwanger zu werden. Dann wurde mir das Sperma eingespritzt und ich lag noch einige Minuten da. Im Anschluss wurde mir Blut angenommen und zu schauen ob mein ES schon war (das hab ich nicht ganz verstanden...) und er hat mir noch viel Glück gewünscht. Ich bin wieder heimgefahren und dann hieß es warten.

Mein Vater hatte mitbekommen, dass ich in München war und wollte gerne wissen warum und dann habe ich ihm die ganze Geschichte erzählt. Ich glaube zuerst war er sehr verwundert, aber fand es dann doch gut, dass ich meinen Weg gehe. Da kann ich mich wirklich glücklich schätzen, dass ich so eine tolle Familie habe.


Ich hatte große Hoffnungen, dass es geklappt hatte, aber leider wurde mein ganzer Zyklus durcheinander gewirbelt. Dr. Berg hatte gemeint ich solle Progesteron nehmen, das unterstütze die Einnistung und dadurch hat sich meine Menstruation verschoben. Doch irgendwann kam sie dann doch, trotzallem hoffte ich, dass es geklappt haben könnte. Ich war sogar beim Frauenarzt, der mir aber dann endgültig bestätigte, dass ich nicht schwanger sei. Er bot mir aber an ab Januar ein Zyklusmonitoring (Zyklusbeobachtung) durchzuführen. Über meinen Single-Status weiß er nicht Bescheid, aber das tut ja auch erstmal nichts zur Sache.

Da sich ja irgendwie alles verschoben hatte und mein Zyklus etwas durcheinander war, wollte ich auf jeden Fall einen Monat pausieren, zumal auch Weihnachten vor der Türe stand.
Durch finanzielle Engpässe und der Wechsel meines Arbeitgebers war es mir bisher nicht möglich nochmal nach München zu fahren. So lagert dort mein zweiter Halm Sperma und wartet auf seinen Einsatz, aber ich wollte so lange nicht untätig sein und setzte mich nochmal mit der privaten Spende auseinander.

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