Nach
der Enttäuschung brauchte ich eine andere Alternative und habe viel
zu Kinderwunsch-Kliniken im In- und Ausland gelesen und mir
Informationen eingeholt. Über das SFMK-Forum habe ich von der Klinik
von Dr. Berg in München erfahren. Von der Entfernung her war das
machbar und die Kosten waren nicht zu hoch (abgesehen vom
Spendersamen). Also machte ich einen Termin für ein Erstgespräch
aus und bekam einen Termin Anfang November.
Bis
dahin vertrieb ich mir die Zeit mit Spendersuche. Ich wälzte die
Kataloge der Samenbanken, verwarf Favoriten und suchte mir Neue. Am
Ende hatte ich eine Auswahl von sechs Spendern, die Daten hatte ich
mir alle gespeichert (falls ich die nochmal brauchen sollte). Und wie
sollte man sich nun entscheiden??
Der
Hinweis kam aus meiner Familie, ich solle doch per Los entscheiden
lassen. Die Idee fand ich gut, denn mit Entscheidungen tue ich mir
ohnehin schwer und so entschied das Los und ich konnte bestellen. Da
es auf einmal schon viel Geld ist, hatte ich mich entschieden erstmal
nur zwei Einheiten zu bestellen. Die Versandkosten konnte ich mir mit
einer anderen Frau teilen, trotzdem war es ziemlich viel Geld was ich
auf einen Schlag los war.
Ich
fuhr dann Anfang November mit dem Zug nach München und bummelte
gemütlich durch die Stadt. Den Termin hatte ich erst am Nachmittag.
Die Nervosität stieg immer mehr, aber die Vorfreude auch. Das
Erstgespräch verlief sehr positiv. Dr. Berg war mir sofort
sympathisch. Die Klinik ist wunderschön, in einem Altbau. Positiv
fand ich, dass Dr. Berg nichts schön redet und einem nichts andrehen
will. Er meinte ich sei ja noch jung und er würde mir eine einfache
IUI empfehlen. Ich müsse mir aber im Klaren sein, dass die Chancen
schwanger zu werden nur bei 30% liegen und da sehr viel Faktoren mit
reinspielen. Es sprach nichts dagegen, es gleich in diesem Zyklus zu
versuchen.
Am
19.November machte ich mich wieder auf den Weg nach München, dieses
Mal mit dem Auto. Ich war total entspannt und voller Freude. Es ging
alles ganz schnell, aber ohne Hektik. Das Sperma war aufgetaut (es
lagerte bisher in der Praxis). Dr. Berg meinte noch es sei sehr gute
Qualität um schwanger zu werden. Dann wurde mir das Sperma
eingespritzt und ich lag noch einige Minuten da. Im Anschluss wurde
mir Blut angenommen und zu schauen ob mein ES schon war (das hab ich
nicht ganz verstanden...) und er hat mir noch viel Glück gewünscht.
Ich bin wieder heimgefahren und dann hieß es warten.
Mein
Vater hatte mitbekommen, dass ich in München war und wollte gerne
wissen warum und dann habe ich ihm die ganze Geschichte erzählt. Ich
glaube zuerst war er sehr verwundert, aber fand es dann doch gut,
dass ich meinen Weg gehe. Da kann ich mich wirklich glücklich
schätzen, dass ich so eine tolle Familie habe.
Ich
hatte große Hoffnungen, dass es geklappt hatte, aber leider wurde
mein ganzer Zyklus durcheinander gewirbelt. Dr. Berg hatte gemeint
ich solle Progesteron nehmen, das unterstütze die Einnistung und
dadurch hat sich meine Menstruation verschoben. Doch irgendwann kam
sie dann doch, trotzallem hoffte ich, dass es geklappt haben könnte.
Ich war sogar beim Frauenarzt, der mir aber dann endgültig
bestätigte, dass ich nicht schwanger sei. Er bot mir aber an ab
Januar ein Zyklusmonitoring (Zyklusbeobachtung) durchzuführen. Über
meinen Single-Status weiß er nicht Bescheid, aber das tut ja auch
erstmal nichts zur Sache.
Da
sich ja irgendwie alles verschoben hatte und mein Zyklus etwas
durcheinander war, wollte ich auf jeden Fall einen Monat pausieren,
zumal auch Weihnachten vor der Türe stand.
Durch
finanzielle Engpässe und der Wechsel meines Arbeitgebers war es mir
bisher nicht möglich nochmal nach München zu fahren. So lagert dort
mein zweiter Halm Sperma und wartet auf seinen Einsatz, aber ich
wollte so lange nicht untätig sein und setzte mich nochmal mit der
privaten Spende auseinander.
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